Schloss Burgk

Aus Stadtwiki Freital
Wechseln zu: Navigation, Suche


Schloss Burgk
Datei:Schloss Burgk Freital 02.JPG
Hofansicht im Jahr 2013
Straße:Altburgk 61, 01705 Freital
Stadtteil:Burgk

Geschichte

  • seit 12. Jahrhundert Rittergut

Rechts die Schloßgärtnerei und kleine Bergmannshäuschen, meist sauber erneuert. Links an der Mauer Sandsteinfiguren in der Art der Kändlerschen Schule zum Rittergut, 1707 durch Unvorsichtigkeit gänzlich abgebrannt. Im Schloßgarten Spielmann, vom Gnomen geführt, Darstellung der Windbergsage von Rotkopf Görge, der den Berggeistern zum Tanz aufspielte. [...] Im Hof ein klassizistischer Pferdestall, erbaut von "Augustus liber Bro de Burgk". Im Grundstück ist eine Stelle, wo ein Kohlenflöz auskeilt, d.h. mit seiner Spitze ans Tageslicht kommt, doch ist die Stelle nicht zugänglich und soll kaum erkennbar sein. Der Sekretär Carl Gottlieb Dathe kaufte 1767 das Rittergut und damit die Kohlenlager. Hauptförderer des hiesigen Kohlenbaus wurde Carl Friedrich Dathe, der 1822 den Erbadel erhielt. Als 80jähriger konnte er stolz auf sein großes Lebenswerk zurückblicken. Mehrere Gedenktafeln in der Nähe des Gebäudes. Bis hinüber nach Pesterwitz und Kohlsdorf erstreckten sich damals die Burgker Schächte.[1]

Städtische Sammlungen Freital

  • eines der größten nichtstaatlichen Museen Sachsens
  • Ausstellungsschwerpunkte:
    • Bergbau- und Regionalgeschichte: Bergbauschauanlage zum Nachempfinden des Abbaus von Steinkohle und Uran zwischen 1945 und 1989, Besucherbergwerk "Tagstrecke Oberes Revier Burgk" (April bis Oktober, Dienstag und Donnerstag zwischen 13 und 16 Uhr, 1. Sonntag im Monat 10-17 Uhr, Gruppen nach Vorbestellung, Führungen nach Anmeldung ganztags möglich), 2011 eröffnete Ausstellung "Faszination Steinkohle", besonderes Ausstellungsstück: erste elektrische Grubenlok "Dorothea"
Deutsche Fotothek: Schüttelrutsche, Stollenquerschnitt
    • Dresdner Kunstgeschichte in den Kunstsammlungen: bedeutungsvolle Kunstentwicklung zwischen 1890 und 1950 wird dokumentiert, u.a. neun Gemälde von Otto-Dix, Meister der Romantik, Freilichtromantik, Jugendstil, goldene Zwanziger Jahre, Kunst nach 1945
Deutsche Fotothek: Selbstbildnis als Mars von Otto Dix, Konzert in Pillnitz von Fritz Beckert, Altstädter Ufer von Christian Friedrich Gille, Nymphe mit Panpfeife und Blockflöte von Gianbettino Cignaroli, Italienische Landschaft von Franz von Bloomen, Violinenstilleben von Kurt Schuster, Böhmische Landschaft von Otto Lange, Alter Arbeiter in der Dachkammer von Otto Dix, Bildnis Max Jöhn (Lesender Arbeiter) von Otto Dix, Herbstlandschaft von Ewald Schönberg, Fabrikarbeiter von Ewald Schönberg, Der Raucher von Fritz Maskos, Stehende von Christoph Voll, Weiblicher Akt von Christoph Voll, Der Despot von Sascha Schneider, Tiefbauarbeiter von Ewald Schönberg, Häuser und Dächer in Freital von Curt Querner, Freital am Abend von Willy Kutzner, Freital - Tal der Arbeit von Willy Kutzner
  • ab ersten Adventswochenende: Weihnachtsschau

Tagesstrecke Oberes Revier Burgk

Die Tagesstrecke des Oberen Reviers gehörte ursprünglich zu den zwischen 1819 und 1945 bestehenden Freiherrlich von Burgker Steinkohlenwerken. Sie diente von 1828 bis 1883 auf einer Länge von 1300 m zur Mannschaftabefahrung vom Burgker Schloßpark in die Baue von Fortuna- , Segen-Gottes- und Neue-Hoffnung-Schacht.Gleichzeitig war sie Bestandteil des Bewetterungssystems dieser Gruben. Um Störungen der Herrschaft durch die im Park einfahrende Belegschaft zu vermeiden, legte man außerhalb, im Kräutergarten, 1838 einen 15 m tiefen Fahrschacht an. Dieser wurde 1863 durch eine tonlägige, 40m lange Fahrstrecke ersetzt. Eine große Rolle spielte die Tagesstrecke bei dem Grubenunglück vom 2. August 1869, wobei sich hier drei von insgesamt fünf Überlebenden retten konnten. Eine gewaltige Schlagwetterexplosion in den untertage miteinander verbundenen Bauen von Segen-Gottes- und Neue-Hoffnung-Schacht riß damals 276 Bergleute in den Tod. Nachdem bei den Burgker Werken für die Belegschaft die Seifahrt und die Bewetterung mit Ventilatoren eingeführt worden war, gerieten Tagesstrecke und Fahrschacht in Vergessenheit. Tatenlosigkeit und Desinteresse führte in den nächsten Jahren zum Verfall des Bauwerkes. In den Jahren 1967 bis 1971 konnte die noch vorhandene Gebäudesubstanz durch die Bergsicherung Dresden abgefangen und somit erhalten werden. Dieser Zustand erhielt sich nahezu unverändert bis 1992, als Museumsmitarbeiter beschlossen, das technische Denkmal als Besucherbergwerk zu nutzen. Am 26. Oktober 1994 begann nach Durchschlagen der Dämme an den Mundlöchern die Aufgewältigungsarbeiten in Tagesstrecke und Fahrschacht. Sie wurden sach- und fachgerecht durch ehemalige Bergleute und Mitarbeiter der Bergsicherung Dresden ausgeführt.Am 22. März 1996 erfolgte der Durchschlag zum Fahrschacht, welcher voll verfüllt war. Den letzten der insgesamt 11.951 ausgeförderten Eimer brachte man am 23. April 1996 aus der tagesstrecke aus. Bei 81 m vom Mundloch wurde der Abschlussdamm eingebracht. Mit der Rekonstruktion der Übertageanlagen und der Aufgewältigung von Tagesstrecke und Fahrschacht gelang es, die letzten erhaltenen Schachtanlagen der Anfangsepoche des Steinkohlenbergbaus der Burgker Werke zu erhalten. Bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte über ähnliche Anlagen Mannschaftsbefahrung und Bewetterung bei allen Gruben des Döhlener Beckens. Tagesstrecke und Fahrschacht gehören damit zu den letzten Sachzeugen der Anfangszeit der kapitalistischen Entwicklung des Steinkohlenbergbaus im Freitaler Revier. Daher hat die Anlage zusammen mit dem Burgker Schloß und dem Park einen hervorragenden technischen Denkmalswert.

Bilder

Technikpark

Bilder

Rotkopf-Görg-Denkmal

  • Bild aus der Sage von Rotkopf-Görg
  • verkörpert Reichtum durch Steinkohlebergbau
  • Arbeit vom Bildhauer Michael Arnold aus dem Jahre 1861
  • Der alte Fiedler von Burgk ist längst hinübergegangen und ganz bestimmt zur himmlichen Cantorei-Gesellschaft versetzt worden, aber sein ehernes Conterfei steht noch heute am Platze seiner früheren Wirksamkeit. Im Garten des Freiherrn von Burgk hat seine eherne, lebensgroße Statue Aufstellung gefunden, genau in der Positur, wie er den Geistern des Windberges zum Tanze gepsielt haben dürfte.[2]

Bilder

Veranstaltungssäle

  • Knappensaal und Steigersaal

Schlosscafé Buddenhagen

Kindererlebnisspielplatz Burgkania

  • Spielgeräte auf das Thema Bergbau ausgerichtet
  • 10 Stationen zum Thema Bergbau in Freital
    • Oppelschacht zum Klettern
    • Seilbahn
    • Windbergschacht
    • Elternparkplatz

Veranstaltungen und Feste

Mittelalterliches Osterspectaculum

  • Termin: Jährlich Ostersamstag bis Ostermontag
  • Veranstalter: Projektzentrum Veranstaltungsmanagement
  • Feuerschlucker, Gaukler, Musikanten, Handwerker, Marktfrauen
  • Jahrmarkt, Ritterspiele, mittelalterliche Sprachkultur, historische Gewänder, Speis und Trank

Bergmannstag

A3 Bergmannstag kompri.jpg

Freitaler Schlossadvent

  • jährlich am ersten und zweiten Adventswochenende
  • Weihnachtsmarkt, Weihnachtsmusik, Speisen, Getränke, Händler, kulturelle Programme, Kinderprogramm mit Bastelstube
  • städtische Sammlungen mit Weihnachtsschau

Bilder

Bilder

Links

Quellen

  1. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
  2. Sächsische Volks-Sagen. Heft 10. Stolpen ca. 1880. Online verfügbar in den [http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/102347/347/0/ Digitalen Sammlungen der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek.