Döhlener Wasserkunst

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Dicht neben er rothen Mühle steht das hohe, mit einem Glockenthurme versehene Kunsthaus der Döhlener Wasserkunst, in welchem ein unterschlächtiges Wasserrad von 48 Fuß Höhe sich bewegt; es ist mit dem 1795 erbauten Döhlner Kunstschachte durch einen Feldgestänge von 212 Lachter Länge in Verbindung gesetzt und hat den Zweck, die Grubenwässer aus der Tiefe zu heben und dem Elbstolln zuzuführen. Ein früher erbautes Kunstgezeug reichte von der jetzigen Knielingschen Thonwaarenfabnrik, an deren Stelle sich das Gebäude der alten Wasserkunst mit einem kleineren Rade befand, bis zum alten Kunstschachte und war die Richtung desselben noch bis vor einige Jahrzehnte durch eine Reihe stattlicher Pappeln bezeichnet. Die Zweckmäßigkeit des neuen Schöpfwerkes, dessen Bau 18500 Thaler gekostet hatte, bewährte sich am besten bei dem unfalle, der im April 1808 sich in den Potschappeler Feldern ereignete, wo die wilden Wässer des Wiederitzbaches, wie es auch ein Jahr früher geschehen war, durch Tagebrüche in die Gruben hinab stürzten und alle Stecken und Schächte so anfüllten, daß sie in diesen bis zu Tage heransteigen. Dieser Unfall, der 9 Bergleuten das Leben kostete, verursachte solche Störungen im ganzen Werke, daß man sich 3 Wochen lang aufs äußerste anstrengen mußte, um die fortwährend eindringenden wilden Wässer zu gewältigen. Ohne die bereits grlßtentheils vollendeten neuen Anstalten, würde gänzlicher Untergang des Steinkohlenbaues im Döhlener Revier wahrscheinlich unvermeidlich gewesen sein. Der hinter dem Garten der rothen Schenke von Petzholdt's Fabrik an vorbeiführende Fahrweg ist noch ein Rest jenes Weges, der vor Erbauung der jetzigen Chaussee durch den Grund führte. In der Gegend des Kunstgestänges theilte er sich; auf dem westlichen gelange man in das nahe Döhlen, auf den östlichen nach Deuben und Niederheßlich. Die rothen Häuser, sowie alle zwischen Potschappel und Deuben an der Chaussee stehenden Gebäude (Unter=Döhlen), gehören zu Döhlen ...[1]

Quellen

  1. Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [Digitale Sammlungen]