Windberg: Unterschied zwischen den Versionen

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''Der Name ist als Weinberg oder vielleicht auch als Winne = Weidebwerg zu erklären.''<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
 
''Der Name ist als Weinberg oder vielleicht auch als Winne = Weidebwerg zu erklären.''<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
  
==Geologie==
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==Historische Berichte==
''Vor uns streicht der Waldhang des nahen Windbergs in den Freitaler Kessel. Hier erkennen wir, daß der schöne Berg von Freital in Wirklichkeit nur ein 1 1/2 km langer Vorsprung des Geländes ist. Die Straße geradeaus führt an den Steilabfall in das [[Poisental]]. Zur Linken im dürftigen Birkenwalde auf alten Halden einzelne Gebäude des ehemaligen [[Neue-Hoffnung-Schacht|Aktien- und Neuen-Hoffnungs-Schachtes]] Mit senkrechtem Abbruch endet der Damm des ehemaligen Zweiggleises, das von Neubannewitz herüberkam. Jahrzehntelang lagen darauf die Schienen unbenützt, bis sie in der Kriegsnot weggeholt wurden.<br />
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''Bei [[Burgk]] erhebt sich zu einer Höhe von 1085 Par. Fuß der Riese unter den Bergen des [[Plauenscher Grund|Plauenschen Grundes]]: der [[Windberg]]. Einfach und groß, in reinen und milden Contouren baut er sich auf, schon durch seine abgerundete Gestalt verrathend, daß nicht feste Urgebirgsfelsen, sondern Bergarten späteren Ursprungs (Rothliegendes), sein Inneres erfüllen. Ein wohlgefplegter grüner Wald schmückt seine West- und Nordseite, am südlichen Abhange aber bilden zahlreiche Fruchtfelder bis nahe zum Gipfel hin sein buntgesticktes Gewand. Im Schatten des hohen Laubwaldes erhält sich zur Freude des Pflanzenfreundes so manches Gewächs, das anderwärts in der Umgegend nicht mehr zu finden ist: die schöne blaue Akelei (Aquilegia vulgaris), die mit langen Blüthentrauben versehene Woaldwicke (Vicia sylvatica), der duftige Waldmeister (Asperola odorata) und das an Bäumen und Sträuchern sich emporwindende deutsche Jelängerjelieber (Lonicera Periclymenum). Auf bequemen Pfaden steigen wir zur Höhe des Berges empor und finden auch hier, umgeben von Feld und Wald, eine regsame Stätte menschlichen Fleißes: den [[Windbergschacht]] des Potschappler Aktienvereins. Einen eigenthümlichen Eindruck macht es, selbst auf dieser Höhe die schwere Locomotive heranschnauben zu hören, die vielleicht kurz zuvor tief unten im Thale an uns vorüber rollte. Seit einigen Jahren zeigt sich an mehreren Stellen des Windberges eine merkwürdige Erscheinung: der Boden spaltete sich und es zeigten sich ziemlich tiefe und breite Risse, jedenfalls eine Folge des Bergbaues. Einer alten Sage zufolge hat auf dem Gipfel des Windberges ein Schloß gestanden, wovon noch vor einigen Jahrzehnten Spuren, die man als Burgkeller und Burgbrunnen deutete, zu sehen gewesen sein sollen; doch fehlt über das erwähnte Schloß aller historische Nachweis und scheinen einige Reste der im siebenjährigen Kriege von Oesterreichern hier vorgenommenen Schanzarbeiten zu jenem Irrthume Veranlassung gegeben zu haben. [...] Wir verlassen den [[Windberg]], nachdem wir uns noch an seiner reizenden Aussicht geweidet haben, und wandern auf der [[Burgk]]er [[Kohlenstraße]] hinab ins Thal. An der Stelle, wo diese in die Dresden-Tharander Chaussee mündet, bemerken wir die sogen. rothen Häuser: die [[Rote Mühle|rothe Mühle]] und die [[Rote Schenke|rothe Schenke]].''<ref name="denkschrift">Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [[http://digital.slub-dresden.de/id396011098 Digitale Sammlungen]]</ref>
a)Ueber den Windberg, 352m. Er besteht aus Rotliegendem, zumeist aus vulkanischer Asche, die zu Stein erhärtet ist. Die weißen, schwarf abgrenzten Flecken, die man vielfach in dem rötlichen oder grünlichen Gestein findet, sind Erscheinungen der Kaolinisierung. Der Feldspat des Gesteins geht in Porzellanerde (Kaolin) über. Der Berg ist unterhöhlt von Stollen, doch sind die Flöze erschöpftet. In dem vielfach durch Stacheldraht abgesperrten Walde kommen hin und wieder Einbrüche des Erdreichs vor, so daß beim Begehen Vorsicht geboten ist.''<ref name="eckhardt" />
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''Vor uns streicht der Waldhang des nahen Windbergs in den Freitaler Kessel. Hier erkennen wir, daß der schöne Berg von Freital in Wirklichkeit nur ein 1 1/2 km langer Vorsprung des Geländes ist. Die Straße geradeaus führt an den Steilabfall in das [[Poisental]]. Zur Linken im dürftigen Birkenwalde auf alten Halden einzelne Gebäude des ehemaligen [[Neue-Hoffnung-Schacht|Aktien- und Neuen-Hoffnungs-Schachtes]] Mit senkrechtem Abbruch endet der Damm des ehemaligen Zweiggleises, das von Neubannewitz herüberkam. Jahrzehntelang lagen darauf die Schienen unbenützt, bis sie in der Kriegsnot weggeholt wurden.''<br />
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''a)Ueber den Windberg, 352m. Er besteht aus Rotliegendem, zumeist aus vulkanischer Asche, die zu Stein erhärtet ist. Die weißen, schwarf abgrenzten Flecken, die man vielfach in dem rötlichen oder grünlichen Gestein findet, sind Erscheinungen der Kaolinisierung. Der Feldspat des Gesteins geht in Porzellanerde (Kaolin) über. Der Berg ist unterhöhlt von Stollen, doch sind die Flöze erschöpftet. In dem vielfach durch Stacheldraht abgesperrten Walde kommen hin und wieder Einbrüche des Erdreichs vor, so daß beim Begehen Vorsicht geboten ist.''<ref name="eckhardt" />
  
 
==Bilder==
 
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2015, 10:50 Uhr

Blick auf den Windberg aus Richtung Schweinsdorfer Alpen

Der Windberg ist das 352 Meter hohe Wahrzeichen Freitals.

Der Windberg ist ein 2,5km langer Bergsporn, der mit 352m etwa 180m aus dem Döhlener Becken herausragt. Der Berg entstandt vor rund 300 Milionen Jahren durch Schollenverschiebung. Der Name stammt vom mittelhochdeutschen Wort Wende mit der Bedeutung einer Grenze. Im Jahr 1567 wurde der Windberg erstmals urkundlich erwähnt.

Name

Der Name ist als Weinberg oder vielleicht auch als Winne = Weidebwerg zu erklären.[1]

Historische Berichte

Bei Burgk erhebt sich zu einer Höhe von 1085 Par. Fuß der Riese unter den Bergen des Plauenschen Grundes: der Windberg. Einfach und groß, in reinen und milden Contouren baut er sich auf, schon durch seine abgerundete Gestalt verrathend, daß nicht feste Urgebirgsfelsen, sondern Bergarten späteren Ursprungs (Rothliegendes), sein Inneres erfüllen. Ein wohlgefplegter grüner Wald schmückt seine West- und Nordseite, am südlichen Abhange aber bilden zahlreiche Fruchtfelder bis nahe zum Gipfel hin sein buntgesticktes Gewand. Im Schatten des hohen Laubwaldes erhält sich zur Freude des Pflanzenfreundes so manches Gewächs, das anderwärts in der Umgegend nicht mehr zu finden ist: die schöne blaue Akelei (Aquilegia vulgaris), die mit langen Blüthentrauben versehene Woaldwicke (Vicia sylvatica), der duftige Waldmeister (Asperola odorata) und das an Bäumen und Sträuchern sich emporwindende deutsche Jelängerjelieber (Lonicera Periclymenum). Auf bequemen Pfaden steigen wir zur Höhe des Berges empor und finden auch hier, umgeben von Feld und Wald, eine regsame Stätte menschlichen Fleißes: den Windbergschacht des Potschappler Aktienvereins. Einen eigenthümlichen Eindruck macht es, selbst auf dieser Höhe die schwere Locomotive heranschnauben zu hören, die vielleicht kurz zuvor tief unten im Thale an uns vorüber rollte. Seit einigen Jahren zeigt sich an mehreren Stellen des Windberges eine merkwürdige Erscheinung: der Boden spaltete sich und es zeigten sich ziemlich tiefe und breite Risse, jedenfalls eine Folge des Bergbaues. Einer alten Sage zufolge hat auf dem Gipfel des Windberges ein Schloß gestanden, wovon noch vor einigen Jahrzehnten Spuren, die man als Burgkeller und Burgbrunnen deutete, zu sehen gewesen sein sollen; doch fehlt über das erwähnte Schloß aller historische Nachweis und scheinen einige Reste der im siebenjährigen Kriege von Oesterreichern hier vorgenommenen Schanzarbeiten zu jenem Irrthume Veranlassung gegeben zu haben. [...] Wir verlassen den Windberg, nachdem wir uns noch an seiner reizenden Aussicht geweidet haben, und wandern auf der Burgker Kohlenstraße hinab ins Thal. An der Stelle, wo diese in die Dresden-Tharander Chaussee mündet, bemerken wir die sogen. rothen Häuser: die rothe Mühle und die rothe Schenke.[2]

Vor uns streicht der Waldhang des nahen Windbergs in den Freitaler Kessel. Hier erkennen wir, daß der schöne Berg von Freital in Wirklichkeit nur ein 1 1/2 km langer Vorsprung des Geländes ist. Die Straße geradeaus führt an den Steilabfall in das Poisental. Zur Linken im dürftigen Birkenwalde auf alten Halden einzelne Gebäude des ehemaligen Aktien- und Neuen-Hoffnungs-Schachtes Mit senkrechtem Abbruch endet der Damm des ehemaligen Zweiggleises, das von Neubannewitz herüberkam. Jahrzehntelang lagen darauf die Schienen unbenützt, bis sie in der Kriegsnot weggeholt wurden.
a)Ueber den Windberg, 352m. Er besteht aus Rotliegendem, zumeist aus vulkanischer Asche, die zu Stein erhärtet ist. Die weißen, schwarf abgrenzten Flecken, die man vielfach in dem rötlichen oder grünlichen Gestein findet, sind Erscheinungen der Kaolinisierung. Der Feldspat des Gesteins geht in Porzellanerde (Kaolin) über. Der Berg ist unterhöhlt von Stollen, doch sind die Flöze erschöpftet. In dem vielfach durch Stacheldraht abgesperrten Walde kommen hin und wieder Einbrüche des Erdreichs vor, so daß beim Begehen Vorsicht geboten ist.[1]

Bilder

Blick auf den Windberg

Blick vom Windberg

Bilder auf dem Windberg

Quellen

  1. 1,0 1,1 Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
  2. Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [Digitale Sammlungen]