Friedhof Döhlen

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Hinter dem Gebäude [gemeint ist das Rathaus Döhlen ] der Eingang zum alten Friedhof. Das kleine Haus des Totenbettmeisters unter hohen Linden gibt ein prächtiges Bildchen. Links am Wege weiter oben der neue Friedhof mit 31 Gräbern der Verunglückten vom Segen-Gottes-Schacht unter dichtem Efeugeranke. Die übrigen liegen im gemeinsamen Bergmannsgrab am Windberg. [...] Unmittelbar neben der Kirche [gemeint ist die Lutherkirche ] sind 21 kunstvolle Grabplatten aus fünf Jahrhunderten erhalten. Sie sind in einer Halle untergebracht, zu deren Kosten der russische Kaiser einen Beitrag gegeben hat. Ein Stammbaum in der Halle gibt die Erklärung: Eine der Frauen derer von Zeutzsch, die auf Burgk saßen, heiratete ins Fürstenhaus Anhalt Zerbst und wurde Urgroßmutter der russischen Kaiserin Katharina. Das Alter der Grabsteine, die wir fast an allen Kirchen unseres Landes finden, läßt sich schon aus gewissen Aeußerlichkeiten schätzen. Die älteren zeigen die Figur, aber keine Umschrift. Wozu auch? Die meisten konnten damals noch nicht lesen. Später deuteten Helm und Wappen wenigstens das Geschlecht an. Nun tritt der Name und einige Angaben in Großbuchstaben auf. Kleinbuchstaben werden von 1540 ab verwendet. Das 17./18. Jahrh. zeigt an seinen Barockdenkmälern eine oft große Redseligkeit und Empfindsamkeit. Die hiesigen Denkmäler sind 1320 (1420?) Barbara, Tochter des Conrad Küchenmeister, geschweiftes Kreuz - 1580 der edle gestrenge und ehrenfeste Hans von Grensingk, der Anno 1580 den 11. Decembris aufm abent umb 10 hora am alder von 75 jar verschieden ist - 1590 der niedliche 5jährige Josua von Theler - 1598 Margarete Thelerin, knieend - 1603 Christoffel v. Zetzsch - 1610 Benno Theler, knieend - 1613 Anna Maria v. Zeutzsch in weitem Gewand - 1619 Dippolt v. Grensingk, vierschrötige Figur - 1620 der 4jährige Ulricus Theler - 1628 Anna v. Grensingk - 1633 der Hochwohledle Gestrenge und Mannhafte Cunradt Theler, schlanke Figur - 1648 dessen Frau - 1659 Dietrich v. Haugwitz, Barockgrabmahl ohne Porträt - 1681 die vielehrentugendsame Frawe Elisabeth v. Grensingk in faltigem Gewand. In einem besonderen Rundtempel mit jonisschen Säulen die ausdrucksvolle Bronzebüste Christofs v. Schönberg 1801. - das alte Pfarrhaus in stimmungsvoller Umgebung. Schon kurz nach der Reformation erhielt Döhlen eine Schule, ein Zeugnis, daß es schon damals ein fortgeschrittener Ort war. Durch Kirche und Schule wurde Döhlen das Kulturzentrum des Plauenschen Grundes. Die Höhe rechts über dem Orte heißt Töpferberg nach der ehemaligen schwunghaften Töpferei des Dorfes, die sich staatlicher Förderung erfreute.[1]

Bilder

Quellen

  1. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925