Rittergut Potschappel: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''Weiterhin die [[Hofmühle]], ehemals zum Rittergut gehörig, das sich links, jenseits der [[Weißeritz]] mit großen, guterhaltenen Oekonomiegebäuden unter dem [[Osterberg|Obersterberge]] hinzieht, jetzt [[Bauhof|städtischer Bauhof]]. Darin ein vermauerter Stollen. Ein früherer Besitzer des Gutes, [[Graf von Hagen|Graf v. Hagen]], gehört zu den großen Förderern des Kohlenbaues im [[Plauenscher Grund|Plauenschen Grunde]]. Rechts davon mächtiger Steinbruch in Quarz-Porphyr. Links der [[Platz der Jugend|Adolf-Hitler-Platz]]. Hinter ihm zieht die Straße steil an Porphyrwänden empor in die [[Leisnitz]]...''<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
 
* ''Weiterhin die [[Hofmühle]], ehemals zum Rittergut gehörig, das sich links, jenseits der [[Weißeritz]] mit großen, guterhaltenen Oekonomiegebäuden unter dem [[Osterberg|Obersterberge]] hinzieht, jetzt [[Bauhof|städtischer Bauhof]]. Darin ein vermauerter Stollen. Ein früherer Besitzer des Gutes, [[Graf von Hagen|Graf v. Hagen]], gehört zu den großen Förderern des Kohlenbaues im [[Plauenscher Grund|Plauenschen Grunde]]. Rechts davon mächtiger Steinbruch in Quarz-Porphyr. Links der [[Platz der Jugend|Adolf-Hitler-Platz]]. Hinter ihm zieht die Straße steil an Porphyrwänden empor in die [[Leisnitz]]...''<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
 
*2004 abgebrochen<ref>Wenn alle Brünnlein flössen... von Wolfgang Burkhardt in Geschichte(n) und Personen. Zweiter Werkstattbericht einer kommunalen Arbeitsgruppe wider das Vergessen. Stadt Freital. Zu beziehen im Onlineshop der Stadt unter [http://www.freital.de freital.de]</ref>
 
*2004 abgebrochen<ref>Wenn alle Brünnlein flössen... von Wolfgang Burkhardt in Geschichte(n) und Personen. Zweiter Werkstattbericht einer kommunalen Arbeitsgruppe wider das Vergessen. Stadt Freital. Zu beziehen im Onlineshop der Stadt unter [http://www.freital.de freital.de]</ref>
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''Das Geschichtliche über Potschappel knüpft an die Schicksale des hiesigen [[Rittergut Potschappel|Ritterguts]] an. Als Besitzer desselben und des damit verbundenen Vorwerkes in [[Kleinnaundorf]], werden die Herren von Potschappel, von Tuschwitz oder Shuzwitz, von Theler (im 15. und 16. Jahrhundert), von Haugwitz, von Güntherodt und von Lüttichau (1726). Von dem Grafen von Hagen, welcher das Rittergut 1784 nur um 38,000 Thlr. gekauft hatte, kam dasselbe 1804 um 198,000 Thlr. an die Herren von Schönberg und von Döring, von diesen 1808 um 240,000 Thlr. an den Herrn von Klette und 1836 endlich um 235,000 Thlr. an den eben damals neu gebildeten Potschappler Aktienverein, in dessen Besitz es sich gegenwärtig noch befindet. Potschappels Aufschwung datirt vorzugsweise aus der Zeit des Grafen Hagen, der durch seine Thätigkeit und sein Beispiel den wohlthätigsten Einfluß übte. "Dreißig Jahre früher war der Ort so nahrlos und arm, daß sämtliche Wirthschaften desselben für 6000 Thlr. feil geboten wurden." Einer Sage nach soll an der Stelle des jetzigen Rittergutes oder in dessen Nähe vor Alters ein Nonnenkloster gestanden haben, zu dessen Gnadenbilde häufig gewallfahret worden sei. Von einer noch zu Anfange des Jahrhunderts im herrschaftlichen Garten vorhandenen und für die Ueberreste dieses Klosters gehaltenen Kapelle, ist jetzt jede Spur verschwunden. Nach Aussage eines Greises, der in seiner Kindheit mehrmals in diese Kapelle gekommen sein will, habe sie unbenützt gestanden, einen Taufstein und einige steinerne Bänke an der Seite gehabt, die Decke sei gewölbt, der ganze Raum etwa 5 Ellen lang und 4 Ellen tief und der Eingang mit einem sogenannten Marienstock versehen gewesen. Ein über den Kapellengewölbe angebrachter Gartensalon sei in den Jahren 1820-1830 weggerissen worden.''<ref name="denkschrift">Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [[http://digital.slub-dresden.de/id396011098 Digitale Sammlungen]]</ref>
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==Quellen==
 
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[[Kategorie:Potschappel]]
 
[[Kategorie:Potschappel]]

Version vom 26. Juli 2015, 17:51 Uhr

Das Geschichtliche über Potschappel knüpft an die Schicksale des hiesigen Ritterguts an. Als Besitzer desselben und des damit verbundenen Vorwerkes in Kleinnaundorf, werden die Herren von Potschappel, von Tuschwitz oder Shuzwitz, von Theler (im 15. und 16. Jahrhundert), von Haugwitz, von Güntherodt und von Lüttichau (1726). Von dem Grafen von Hagen, welcher das Rittergut 1784 nur um 38,000 Thlr. gekauft hatte, kam dasselbe 1804 um 198,000 Thlr. an die Herren von Schönberg und von Döring, von diesen 1808 um 240,000 Thlr. an den Herrn von Klette und 1836 endlich um 235,000 Thlr. an den eben damals neu gebildeten Potschappler Aktienverein, in dessen Besitz es sich gegenwärtig noch befindet. Potschappels Aufschwung datirt vorzugsweise aus der Zeit des Grafen Hagen, der durch seine Thätigkeit und sein Beispiel den wohlthätigsten Einfluß übte. "Dreißig Jahre früher war der Ort so nahrlos und arm, daß sämtliche Wirthschaften desselben für 6000 Thlr. feil geboten wurden." Einer Sage nach soll an der Stelle des jetzigen Rittergutes oder in dessen Nähe vor Alters ein Nonnenkloster gestanden haben, zu dessen Gnadenbilde häufig gewallfahret worden sei. Von einer noch zu Anfange des Jahrhunderts im herrschaftlichen Garten vorhandenen und für die Ueberreste dieses Klosters gehaltenen Kapelle, ist jetzt jede Spur verschwunden. Nach Aussage eines Greises, der in seiner Kindheit mehrmals in diese Kapelle gekommen sein will, habe sie unbenützt gestanden, einen Taufstein und einige steinerne Bänke an der Seite gehabt, die Decke sei gewölbt, der ganze Raum etwa 5 Ellen lang und 4 Ellen tief und der Eingang mit einem sogenannten Marienstock versehen gewesen. Ein über den Kapellengewölbe angebrachter Gartensalon sei in den Jahren 1820-1830 weggerissen worden.[4]

Quellen

  1. 1,0 1,1 Sächsische Volks-Sagen. Heft 10. Stolpen ca. 1880. Online verfügbar in den [http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/102347/347/0/ Digitalen Sammlungen der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek.
  2. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
  3. Wenn alle Brünnlein flössen... von Wolfgang Burkhardt in Geschichte(n) und Personen. Zweiter Werkstattbericht einer kommunalen Arbeitsgruppe wider das Vergessen. Stadt Freital. Zu beziehen im Onlineshop der Stadt unter freital.de
  4. Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [Digitale Sammlungen]