Wirtschaft

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Allgemein

  • Standortvorteile durch Steinkohlevorkommen und Wasserkraft an Weißeritz
  • Das Rotliegende der Gegend gab seither reiche Ausbeute an Kohlen; um 1900 war sie auf 660 000 t für mehr als 7,7 Mill. Mk. gestiegen; mehr als 50 Schächte förderten Kohle zutage. Aber die Flöze sind nahezu ausgebeutet, die meisten Schächte aufgegeben. Die nahe Steinkohle hat eine gewaltige Industrie entwickelt. Vor allem werden Glas und Eisen, Porzellan, Leder und Papier bereitet und verarbeitet. Es dürfte kaum einen Gegenstand des täglichen Gebrauchs geben, der nicht ganz oder teilweise hier entstände. Unter den Gründern dieser Anlagen finden sich Männer hohen Rufs, Männer, die zu Pionieren des deutschen Wirtschaftslebens zählen. Die Industrie hat eine zahlreiche Bevölkerung herbeigezogen. Die Gegend gehört zu den dichtestbevölkerten Landschaften Sachsens, und da diese selbst wieder zu den stärkstbevölkerten Strichen Deutschlands und Europas gehört, dürfte man hier eine Stelle der dichtesten Besiedlung überhaupt haben. Hier lebt eine Bevölkerung, die seit drei Generationen zu etwa 80 Prozent in der Fabrik tätig gewesen ist. Manche von den Fabriken sind in fernen Weltteilen besser bekannt als im Orte selbst.[1]

Bergbau

  • Steinkohleabbau erstmals 1542 urkundlich erwähnt[2]
  • Segen-Gottes-Schacht in Kleinnaundorf
  • seit 2003 zeugen zwei Fördertürme in Burgk und Zauckerode vom Abbau auf dem Stadtgebiet, die bis 1989 im Dresdner Bergbaubetrieb "Willi Agatz" in Betrieb waren.

Energieerzeugung

Maschinenbau

Fast alle Industriekapitäne in diesem Bereich kommen von außerhalb

Die bekanntesten waren Julius Oskar Vogel, Friedrich Ernst Schlegel, Franz Bernhard Mehlhose, Johann Samuel Petzhold und Paul Hermann Fischer.

  • Oskar Vogel,Friedrich Ernst Schlegel sind gebürtige Dresdner und gelten als tüchtige Maschinenbauer und haben dort 1877 eine Reparaturwerkstatt für allgemeinen maschinenbau geründet.

Ab 1890 entwickelt sich das Unternehmen und die Werkstatt wird zu eng. Man Baut an und aus,stellt aber fest, dass es ohne räumliche Veränderungen nicht weiter geht. Vogel und Schlegel treten ab 1912 in die Industriegeschichte des Plauenschen Grundes ein. das Unternehmen siedelt sich schließlich auf Döhlener Flur an. Die Anzahl der Beschäftigten wächst auf über 200. Hergestellt werden selbst entwickelte Dampfmaschinen und Transmissionen. Erzeugnisse der Firma werden mehrfach bei Messen und Ausstellungen mit Auszeichnungen dekoriert. Nach dem Tod von Julius Oskar Vogel im Jahre 1919 leitet sein Kompagnon Friedrich ernst Schlegel die Firma weiter. Späterer Nutzer der Produktionsstätte war u.a. Benn, VEB Kupplungswerke.

  • Franz Bernhard Mehlhose betreibt ab 1912 an der Ortsgrenze zu Hainsberg eine moderne Feilenschmiede mit Federhämmern.Mit dem Ausscheiden des 1913 verstorbenen Begründers treten seine Söhne die Nachfolge an. 1923 reichen beide den Staffelstab an ihre Söhne weiter. Nach 1945 wurde das Unternehmen "VEB Feilenfabrik Freital"
  • Paul Hermann Fischer gründet im Mai 1910 in Potschappel eine moderne Maschinenfabrik. Spezialität des Unternehmens waren Drehbänke in hoher Qualität und in Serienproduktion. Diese wurden hauptsächlich nach Südamerika, England, Holland, Finnland, Dänemark und Schweden geliefert. In dem Unternehmen sind bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigt. Paul Hermann Fischer ist eine Persönlichkeit die in unserer Heimat Industriegeschichte geschrieben hat.
  • Johann Samuel Petzhold wurde am 26. März 1818 in Dresden geboren. Er erhielt an der von Wilhelm Gotthelf Lohmann geleiteten polytechnischen Schule eine Ausbildung im Technikbereich.Nach seiner Ausbildung arbeitete er in der Maschinenbauanstalt in Dresden Übigau,später ging er dann nach England zur Firma Bodmer in Manchester. Nach der Rückkehr aus England wurde Petzhold eine große Ehre zu teil.Er wurde als Direktor der Königlich-Präußischen Maschinenbauanstalt und Seehandlungs-Sozietät eingesetzt. Unter seiner Regie wird das erste für die Elbe bestimmte Dampfschiff mit dem Namen "Altona" entwickelt und gebaut. Es ging am 27. Mai 1845 mit großen Erfolg auf Probefahrt. Nach seiner Tätigkeit an der Anstalt gründet er 1853 eine Maschinenfabrik im Plauenschen Grund in der Nähe des Abzweiges zur Potschappler Straße.Er lässt auf Döhlener Flur eine Gasanstalt bauen und versorgt über ein Leitungsnetz Ortschaften rund um Freital. Nach 1870 nimmt er Mischmaschinen für die Schokoladenindustrie in sein Produktionsprogramm auf und erschließt damit weitere Absatzmärkte. Das Jahrhunderthochwasser von 1897 zerstört das Petzholdtsche Lebenswerk.Diese Katastrophe kann er nicht verwinden. Johann Samuel Petzholdt stirbt am 12. Mai 1899 und wird auf dem Friedhof in Döhlen bestattet.

Sobald wir aus der Felsenschlucht des [[Plauenscher Grund|Plauenschen Grundes heraus treten, sehen wir zur Rechten und Linken das Eisenwerk Friedrich-August-Hütte., aus der ehemaligen alten Schmiede von 1792 hervorgegangen, die im Volke der Eisenhammer hieß. Zu europäischem Ruf gelange sie, als der Freiherr Dathe v. Burgk das Werk kaufte. Nun wurde der erste Kokshochofen in Sachsen hier aufgestellt und die erste Fabrik für Maschinenguß eingerichtet. Der Baron zählt zu den Begründern der Eisen- und Maschinenindustrie.[1]

Quellennachweise

  1. 1,0 1,1 Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
  2. Freital - attraktive Vielfalt erleben. Stadtverwaltung Freital, Bezug im Onlineshop von freital.de/ möglich.

Zeitungsartikel in der Sächsischen Zeitung von Heinz Fiedler

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