Burgker Revier
Das Grubenfeld in Burgk wurde von den Bergbautreibenden in ein Oberes Revier (Gemarkungen Groß- und Kleinburgk) sowie Unteres Revier (Gemarkungen Schieferhaufen und Großburgk) untergliedert.
Geschichte
In diesem Teil der Steinkohlenlagerstätte ist ältester Bergbau seit etwa 1780 risskundig bekannt. Am Flözausstrich begannen ortsansässige Bauern mit dem Graben nach den tagesnah lagernden Kohlesteinen und Vitriolschiefer bereits im 16. Jahrhundert. Dieser Abbau ist noch ohne System angelegt worden und nicht durch Rissunterlagen dokumentiert.
Nach Übernahme des Burgker Rittergutes durch den Kommerziensekretär Dathe 1767 wurde der Steinkohlebergbau intensiviert. Zwischen 1775 und 1780 wurden im Unteren Revier die ersten Tiefschächte, der Burgker Kunstschacht und der Alte Schacht, von über 100 m Teufe im Plauenschen Grund angelegt. Die ehemalige Bergarbeitersiedlung Schieferhaufen geht auf den unmittelbaren Steinkohlebergbau bzw. die frühere Vitriol-und Alaungewinnung zurück.
Bei den Freiherrlich Burgker Werken suchte man damals eine zweckvolle Nutzung der Abhitze aus der Kokserzeugung. Die heißen Abgase aus den Koksöfen wurden bisher direkt in die Umgebung abgeleitet. Um 1827 wurde der Kunststeiger Kinne beauftragt technische Lösungen zu erarbeiten und Versuche durchzuführen. Im Fokus lag die Montage von eisernen Retorten zur Leuchtgaserzeugung an den Koksöfen. Das Leuchtgas wird durch Pyrolyse von gasreichen Steinkohlen gebildet. Im Folgenden wurde dann eine Gaserzeugung mit Gaswaschanlage, ein Gasometer zur Gasspeicherung in Eigenregie geplant und errichtet. Im April 1828 wurde anlässlich der Geburt des Prinzen Albert erstmals das Gelände am Wilhelminenschacht, das Expeditionsgebäude, das Burgker Huthaus und die dazwischenliegenden Wege mittels Gaslaternen illuminiert. Im Dorf Burgk war damit nach der Landeshauptstadt Dresden die erste dauerhaft betriebene Gaserzeugungsanlage in Sachsen entstanden. Die Gasanstalt wurde 1832 erweitert und 1847 zur öffentlichen Dorfbeleuchtung genutzt. 1851 wurde eine komplett neue vergrößerte Gasanstalt errichtet, welche bis 1902, als der elektrische Strom einen guten Ersatz darstellte, in Betrieb blieb.