Gasthaus zum Steiger: Unterschied zwischen den Versionen

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''Die alte Dresden-Tharandter Landstraße zieht nunmehr als Hauptverkehrslinie durch ganz Freital, etwa 5km lang. Bei der Ueberführung der [[Bahnstrecken|Bahn Dresden-Tharandt]] rechts das bekannte Gasthaus "Zum Steiger", schon auf der Ingeniörkarte von 1785 verzeichnet. In seinem Vorgarten zur Linken sprudelt ein Wasser mit starkem Fall und verschwindet sofort wieder. Es ist, wie die Inschrift mit den zwei groß0en Kurschwertern sagt, "der Tiefe Weißeritzstolln 1800". Wie auf der Erdoberfläche, treten auch in den Kohlengruben Wässer hervor. Sie müssen abgeleitet werden, sonst würden die Schächte ersaufen. Schon 1708 hob man das Wasser durch Kustgezeuge und beförderte es durch die Schachtöffnung ins Freie. 1774 kam man auf den Gedanken, für die Ableitung Stollen zu bohren. Und so wurde 1800/1801 hier für die Wässer der [[Zauckerode|Zauckeroder Schächte]] der hiesige angelegt. Früher trat das Wasser hier ins Freie und floß offen in die nahe [[Weißeritz]]. Daher der Name des Stollens. Jetzt ist die Einmündung zugedeckt. Nahebei stand zuerst eine Werkzeughütte für den Bau des Stollens, die bald zur Wohnung des Steigers erweitert wurde. Dann kaufte der Obersteiger Halm das Land der Gutsherrschaft von [[Pesterwitz]] ab und errichtete das Gasthaus, das damit seinem Namen mit Recht führt. 1901 feierte es sein hundertjähriges Bestehen. Es zeigt vor der Musikmuschel ein kleines Denkmal für Richard Wagner. Dieser hatte sich trotz seiner Stellung als Kgl. Kapellmeister lebhaft am Aufstande 1849 beteiligt. Nachdem am 8. Mai die Männer der neuen Regierung über Tharandt nach Freiberg geflüchtet waren, kam er, als Nachügler auf der letzten offenen Straße durch den [[Plauenscher Grund|Plauenschen Grund]] flüchtend zum "Steiger", wo er sich bei der Wirtin ein Frühstück borgte und ihr junger Sohn ihn durch den Wald nach Kesselsdorf führte. So entkam er. 1863 besuchte der inzwischen Amnestierte und berühmt Gewordene den "Steiger" und bezahlte seine Schulden.''<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
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*Deutsche Fotothek: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90056722 Mundloch Tiefer Weißeritz Stolln am Gasthaus zum Steiger 1936]
 
*Deutsche Fotothek: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90056722 Mundloch Tiefer Weißeritz Stolln am Gasthaus zum Steiger 1936]
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Version vom 24. Juli 2015, 09:06 Uhr

Die alte Dresden-Tharandter Landstraße zieht nunmehr als Hauptverkehrslinie durch ganz Freital, etwa 5km lang. Bei der Ueberführung der Bahn Dresden-Tharandt rechts das bekannte Gasthaus "Zum Steiger", schon auf der Ingeniörkarte von 1785 verzeichnet. In seinem Vorgarten zur Linken sprudelt ein Wasser mit starkem Fall und verschwindet sofort wieder. Es ist, wie die Inschrift mit den zwei groß0en Kurschwertern sagt, "der Tiefe Weißeritzstolln 1800". Wie auf der Erdoberfläche, treten auch in den Kohlengruben Wässer hervor. Sie müssen abgeleitet werden, sonst würden die Schächte ersaufen. Schon 1708 hob man das Wasser durch Kustgezeuge und beförderte es durch die Schachtöffnung ins Freie. 1774 kam man auf den Gedanken, für die Ableitung Stollen zu bohren. Und so wurde 1800/1801 hier für die Wässer der Zauckeroder Schächte der hiesige angelegt. Früher trat das Wasser hier ins Freie und floß offen in die nahe Weißeritz. Daher der Name des Stollens. Jetzt ist die Einmündung zugedeckt. Nahebei stand zuerst eine Werkzeughütte für den Bau des Stollens, die bald zur Wohnung des Steigers erweitert wurde. Dann kaufte der Obersteiger Halm das Land der Gutsherrschaft von Pesterwitz ab und errichtete das Gasthaus, das damit seinem Namen mit Recht führt. 1901 feierte es sein hundertjähriges Bestehen. Es zeigt vor der Musikmuschel ein kleines Denkmal für Richard Wagner. Dieser hatte sich trotz seiner Stellung als Kgl. Kapellmeister lebhaft am Aufstande 1849 beteiligt. Nachdem am 8. Mai die Männer der neuen Regierung über Tharandt nach Freiberg geflüchtet waren, kam er, als Nachügler auf der letzten offenen Straße durch den Plauenschen Grund flüchtend zum "Steiger", wo er sich bei der Wirtin ein Frühstück borgte und ihr junger Sohn ihn durch den Wald nach Kesselsdorf führte. So entkam er. 1863 besuchte der inzwischen Amnestierte und berühmt Gewordene den "Steiger" und bezahlte seine Schulden.[1]

Bilder

Quellen

  1. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925