Ternickel
Umgeht man den Berg [, den Burgwartsberg,] so kommt man an einer unbedeutenden Erhöhung zur Linken vorüber, die zeitweise als Sprungschanze verwendet wurde, auf der Karte der Ternikel genannt. Man erklärt den Namen aus dem lateinischen terniculum = kleiner Turm. Vielleicht ist es auch ein latinisierter Dürrnickel. Das ist in der Bergmannssprache eine Halde tauben Gesteins, wie wir sie hier haben. Unter ihr zieht der Wasserstollen von Zauckerode zur Elbe. Hier kommt aus ihm einer seiner Luftschächte empor. Er ist jetzt zugeschüttet und macht den Eindruck eines kleinen Kraters. Unter den Lesesteiner Knotenschiefer. Der Stollenbau traf nämlich auf die alten Schiefer unter dem Rotliegenden. Sie sind durch den Kontakt des durchbrechenden Magmas verändert, so wurde aus diesem Schiefer solcher mit den knotigen Stellen. Man meinte früher, es seien versteinerte Getreidekörner, daher auch Fruchtschiefer genannt. In dem Tälchen zur Rechten findet sich unter Pesterwitz ein zweiter Luftschacht mit Lesesteinen von Knotenschiefer.[1]
Blickt man vom Burgwartsberge aus nach Zauckeroda zu, so gewahrt man einen kahlen, alleinstehenden, rundlichen Hügel, der den Namen Dürrnickel (modernisiert Dornhügel führt, 652 Par. Fuß über der Nordsee hoch ist und zu Anfange dieses Jahrhunderts als Steinbruch genutzt wurde. Seine Abhänge ziert unter verschiedenen Pflanzen, Kräutern und Blumen der prächtige gelbe Fingerhut (Digitalis ambigua), die scabiosenartige Flockenblume (Centaurea Scabiosa), die schwarze Königskerze (Verbascum nigrum) und in Menge wächst hier sowohl als auf der nebenan befindlichen Halde eines Erbstollenlichtloches die Feldkresse (Lepidium campestre).[2]
Quelle
- ↑ Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
- ↑ Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. Digitale Sammlungen