Burgwartsberg

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Vermutlich um 1200 wurde ein Kastelle namens Thorun auf dem Burgwartsberg errichtet, nach einem Streit folgte ein Gerichtsurteil Der Streit erfolgte zwischen dem Hochstift Meißen und dem Burggrafen Heinrich II. von Dohna und wurde von Dietrich dem Bedrängten geschlichtet. Der Burggraf hatte nicht nur auf einem Flurstück, das der Bischof beanspruchte, eine Burg gebaut, sondern auch die bischöflichen Untertanen beunruhigt und mit Abgaben belastet. Das Gebiet wurde von Sachverständigen aus Potschappel, Döhlen und anderen Orten untersucht. Dietrich der Bedrängte entschied den Streit zugunsten des Bischofs und sprach ihm alles Land links der Weißeritz(?) zu. Der Burggraf von Dohna mußte seine Burg wieder abtragen, unter Androhung des Bannfluchs.[1]

Echte Burganlage wie die Heidenschanze. Am Zugang zur Kuppe, die man nur auf Schleichpfaden durch Buschwald, Dornen und Gestrüpp erreicht, liegt Augitporphyr zur Tage. An einigen Stellen Tiefblick in den Kessel. Mauerreste und ein Stück des Wallgrabens kaum mehr erkennbar. Hier war ursprünglich eine sorbische Befestigung. Mehr Bedeutung erhielt der Berg dann als deutsche Burgwarte, eine von den dreien in Dresdens Umgebung. Die Burgwarte, eigentlich der Burgward, war der befestigte Verwaltungsmittelpunkt eines Bezirks. Der Dohnaer Burggraf baute dann eine steinere Burg Thorun. Name sorbisch von turnu = Dornenhag. Der Bischof erhob Einspruch weil Grund und Boden ihm gehöre. Die Sache kam vor den Markgrafen. Dieser verfügte 1206 die Abtragung der neuen Burg. Das Aktenstück ist für die Geschichte der Gegend von großer Bedeutung, lange Zeit wußte man aber nicht, wo dieses Thorun zu suchen sei, bis Dr. Meiche die hiesige Stelle einwandfrei nachwies. Die Sonnenseite des Berges ist kümmerliche Festrift des Rotliegenden, bedeckt von Dornengestrüpp, das einerseits den Namen Thorun erklärt, andererseits auch den ortsüblichen Namen dieses Steilhanges. Die Sage berichtet, daß im Burgwartberg eine Braupfanne voll Gold liege. Die Sage mag mit früheren Bergbauversuchen zusammenhängen und wurde wiederum 1845 Anlaß zu heimlichen Grabungen bei Nacht. Der Stollenanfang soll noch erkennbar sein. Auch soll alle hundert Jahre eine häßliche Kröte am Berge erscheinen. Wer sie küßt, erlöst eine verzauberte wunderschöne Prinzessin. [...] Der weit vorgeschobene Burgwartsberg engt das Tal ein. Er ist das kleinere Gegenstück zum Windberg auf der anderen Seite.[2]


Bilder

Quellennachweise

  1. Stadtbilder aus Freital. Stadt-Bild-Verlag Leipzig, 1996.
  2. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925