Georgenkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Georgenkirche zu Freital-Somsdorf ist das älteste erhaltene gottesdienstliche Gebäude im Stadtgebiet
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[[Datei:Kirche im Ort Somsdorf.JPG|thumb|Georgenkirche 2014]]
** die Errichtung der Kirche wird mit dem Jahr 1238 angenommen
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==Historisches==
**die Kirche erfuhr 1711/12 eine weitere barocke Umgestaltung
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Die Dorfkirche zu Freital-Somsdorf -Georgenkirche- steht etwas erhöht in der Mitte des Ortes und wird in ursprünglicher Weise vom Friedhof umgeben. Sie hat einen rechteckigen Grundriß mit dem östlichen Abschluß aus drei Seiten eines Achtecks, während sich auf der Westseite ein glatter Giebel befindet. Mit der etwa 800jährigen Geschichte des ursprünglich wohl wendischen Dorfes. das eine Art offenes Hufeisen nach dem tiefen Hängetal hin bildet, ist das Geschehen um diese Kirche eng verbunden. Links vorn Eingang befindet sich die Jahreszahl 1238. Diese arabischen Ziffern stammen aus späterer Zeit. Aber ein romanisches Fenster in der Nordwand spricht dafür, daß die älteste Kirche ähnlich wie in Höckendorf und in Ruppendorf in dieser Zeit entstanden ist. Vermutlich ist sie einmal dem heiligen Georg, dem Schutzpatron der deutschen Ritter, geweiht worden. Denn für den Kirchenwald ist der Name "St. Jörgenholz" belegt. In der Kirche befänd sich früher eine spätgotische Plastik des heiligen Georg, die als Leihgabe an das Palais im Großen Garten in Dresden allerdings 1945 verbrannte.
**der Altaraufsatz,flankiert von den Symbolischen Figuren Glaube und Liebe,stammt von Benjamin Thomae
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Dieser Name versinnbildlicht, da der Ort am äußersten Saum der Burggrafschaft Dohna lag, daß ein Lehnsritter derselben mannhafte Wacht gegenüber den Markgrafen von Meißen zu halten hatte. Eine mögliche etymologische Deutung des Ortsnamens lautet folglich "Saumsdorf ".lhre heutige Gestalt erhielt die Kirche 1711 , wie die
**die Orgel aus dem Jahre 1828 wurde von der Orgelbauanstalt Jehmlich errichtet
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eingeschnittene Jahreszahl an einem  Säulenkopf der Orgelempore ausweist, an  dessen Rückseite Initialen an den Zimmermeister Johann Casper  Richter erinnern. Das Gebäude wurde nach Süden erweitert, mit schiefergedecktem Dachreiter, barocker Außenfassade und Inneneinrichtung (Kassettendecke Emporen in zwei Geschossen und Logen) versehen.
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1869 erfuhr die Kirche eine durchgreifende Renovierung nach dem Geschmack der Zeit, deren verhängnisvolle Brauntöne in den Jahren 1973/74 rückgängig gemacht wurden. Die ursprüngliche, typisch sächsische Barockmarmorierung, wie man sie an den Emporen entdeckte, kehrte zurück. Seitdem wird die Grundstimmung des Innenraumes durch helles Grau, das Akzente erhält durch Licht- und Schattentöne in Blau und Rosa dominiert. Ein Höhepunkt der Innenausstattung ist der in jüngster Zeit restaurierte Barockaltar des Dresdner Meisters Benjamin Thomae (1682-1751), eines Schülers und Schwiegersohns Balthasar Permosers. Mit seinen Säulen, Simsen, Kapitellen, einer Gloriole und Putten bietet er ein interessantes Gegenstück zu dem großen steinernen Altar des Meisters in der Dresdner Dreikönigskirche. Er wurde 1725/26  anstelle eines spätmittelalterlichen Flügelaltars aufgestellt.  Besonders fallen die beiden erstklassigen, in Weiß und Gold gefaßten allegorischen Figuren Caritas (Liebe) und Fides (Glaube) ins Auge, die den Prospekt zu beiden Seiten flankieren. Das etwas naiv, aber eindrucksvoll auf Leinwand gemalte Altarbild zeigt den himmelfahrenden Jesus auf einer Wolke und die nachschauenden elf Jünger. An der linken Loge findet sich die Skulptur des Auferstandenen, die ebenso von dem alten Altar (ca. 1500) stammt wie der heilige Martin, der an der rechten Seitenwand über einem großen Pfarrerbildnis hängt, und die Reste einer Anna-Selbdritt in der Sakristei, die ebenso wie der St. Georg und andere Figuren in Dresden ausgestellt war, dort in der Bombennacht in der Mitte durchbrannte und in ihrer jetzigen Gestalt ein erschütterndes Zeugnis unserer Geschichte abgibt. Aus der alten Kirche stammt noch der sandsteinerne, buntbemalte Taufstein, der wie ein schwer lastender Kelch auf gekehltem Schaft ruht und eine tiefe Wanne aufweist.
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Die feingliedrige, farbige Barockkanzel ist 1715 in die Kirche gestellt worden. In die Bogenfelder sind die vier Evangelisten gemalt.
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Hohen Denkmalswert darf auch die Orgel beanspruchen, denn sie ist das Opus 1 der heute in Dresden ansässigen Orgelbaufirma Jehmlich. Karl-Gottlieb Jehmlich hat sie 1828 erbaut in einer von Silbermann abgeleiteten Disposition. Der Prospekt wurde
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1993 restauriert. Hinter dem Altar ist ein Epitaph eingemauert, das die Kreuzigung Christi darstellt und 1640 vom damaligen Erbrichter Balthasar Bormann seiner kurz zuvor verstorbenen Ehefrau mit dem gleichfalls verstorbenen Sohn gewidmet ist.
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==Bilder==
 
==Bilder==
*Deutsche Fotothek: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/81565771 Georgenkirche Somsdorf um 1910], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015890 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015891 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015917 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015918/df_hauptkatalog_0278451 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059691 Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059681 Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059701 Eingang Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059710 Grabmale Georgenkirche 1994]
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Datei:Orgel in der Kirche Somsdorf.JPG
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Datei:Platz des Organisten.JPG
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*Deutsche Fotothek:
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**1837: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70402510 Ansicht der Kirche 1837]
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**um 1910: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/81565771 Georgenkirche Somsdorf um 1910]
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**vor 1945: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015890 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015891 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015917 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90015918/df_hauptkatalog_0278451 Blick von der Georgenkirche über Somsdorf vor 1945]
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**1994: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059691 Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059681 Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059701 Eingang Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/80059710 Grabmale Georgenkirche 1994], [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/82059312 Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege an der Georgenkirche 1994]
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==Quellennachweise==
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<references /> Sakrale Bauten in Freital, Pesterwitz und Bannewitz
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[[Kategorie:Kirche]][[Kategorie:Somsdorf]]

Aktuelle Version vom 3. April 2015, 14:39 Uhr

Georgenkirche 2014

Historisches

Die Dorfkirche zu Freital-Somsdorf -Georgenkirche- steht etwas erhöht in der Mitte des Ortes und wird in ursprünglicher Weise vom Friedhof umgeben. Sie hat einen rechteckigen Grundriß mit dem östlichen Abschluß aus drei Seiten eines Achtecks, während sich auf der Westseite ein glatter Giebel befindet. Mit der etwa 800jährigen Geschichte des ursprünglich wohl wendischen Dorfes. das eine Art offenes Hufeisen nach dem tiefen Hängetal hin bildet, ist das Geschehen um diese Kirche eng verbunden. Links vorn Eingang befindet sich die Jahreszahl 1238. Diese arabischen Ziffern stammen aus späterer Zeit. Aber ein romanisches Fenster in der Nordwand spricht dafür, daß die älteste Kirche ähnlich wie in Höckendorf und in Ruppendorf in dieser Zeit entstanden ist. Vermutlich ist sie einmal dem heiligen Georg, dem Schutzpatron der deutschen Ritter, geweiht worden. Denn für den Kirchenwald ist der Name "St. Jörgenholz" belegt. In der Kirche befänd sich früher eine spätgotische Plastik des heiligen Georg, die als Leihgabe an das Palais im Großen Garten in Dresden allerdings 1945 verbrannte. Dieser Name versinnbildlicht, da der Ort am äußersten Saum der Burggrafschaft Dohna lag, daß ein Lehnsritter derselben mannhafte Wacht gegenüber den Markgrafen von Meißen zu halten hatte. Eine mögliche etymologische Deutung des Ortsnamens lautet folglich "Saumsdorf ".lhre heutige Gestalt erhielt die Kirche 1711 , wie die eingeschnittene Jahreszahl an einem Säulenkopf der Orgelempore ausweist, an dessen Rückseite Initialen an den Zimmermeister Johann Casper Richter erinnern. Das Gebäude wurde nach Süden erweitert, mit schiefergedecktem Dachreiter, barocker Außenfassade und Inneneinrichtung (Kassettendecke Emporen in zwei Geschossen und Logen) versehen. 1869 erfuhr die Kirche eine durchgreifende Renovierung nach dem Geschmack der Zeit, deren verhängnisvolle Brauntöne in den Jahren 1973/74 rückgängig gemacht wurden. Die ursprüngliche, typisch sächsische Barockmarmorierung, wie man sie an den Emporen entdeckte, kehrte zurück. Seitdem wird die Grundstimmung des Innenraumes durch helles Grau, das Akzente erhält durch Licht- und Schattentöne in Blau und Rosa dominiert. Ein Höhepunkt der Innenausstattung ist der in jüngster Zeit restaurierte Barockaltar des Dresdner Meisters Benjamin Thomae (1682-1751), eines Schülers und Schwiegersohns Balthasar Permosers. Mit seinen Säulen, Simsen, Kapitellen, einer Gloriole und Putten bietet er ein interessantes Gegenstück zu dem großen steinernen Altar des Meisters in der Dresdner Dreikönigskirche. Er wurde 1725/26 anstelle eines spätmittelalterlichen Flügelaltars aufgestellt. Besonders fallen die beiden erstklassigen, in Weiß und Gold gefaßten allegorischen Figuren Caritas (Liebe) und Fides (Glaube) ins Auge, die den Prospekt zu beiden Seiten flankieren. Das etwas naiv, aber eindrucksvoll auf Leinwand gemalte Altarbild zeigt den himmelfahrenden Jesus auf einer Wolke und die nachschauenden elf Jünger. An der linken Loge findet sich die Skulptur des Auferstandenen, die ebenso von dem alten Altar (ca. 1500) stammt wie der heilige Martin, der an der rechten Seitenwand über einem großen Pfarrerbildnis hängt, und die Reste einer Anna-Selbdritt in der Sakristei, die ebenso wie der St. Georg und andere Figuren in Dresden ausgestellt war, dort in der Bombennacht in der Mitte durchbrannte und in ihrer jetzigen Gestalt ein erschütterndes Zeugnis unserer Geschichte abgibt. Aus der alten Kirche stammt noch der sandsteinerne, buntbemalte Taufstein, der wie ein schwer lastender Kelch auf gekehltem Schaft ruht und eine tiefe Wanne aufweist. Die feingliedrige, farbige Barockkanzel ist 1715 in die Kirche gestellt worden. In die Bogenfelder sind die vier Evangelisten gemalt. Hohen Denkmalswert darf auch die Orgel beanspruchen, denn sie ist das Opus 1 der heute in Dresden ansässigen Orgelbaufirma Jehmlich. Karl-Gottlieb Jehmlich hat sie 1828 erbaut in einer von Silbermann abgeleiteten Disposition. Der Prospekt wurde 1993 restauriert. Hinter dem Altar ist ein Epitaph eingemauert, das die Kreuzigung Christi darstellt und 1640 vom damaligen Erbrichter Balthasar Bormann seiner kurz zuvor verstorbenen Ehefrau mit dem gleichfalls verstorbenen Sohn gewidmet ist.


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Quellennachweise

Sakrale Bauten in Freital, Pesterwitz und Bannewitz