St.-Jakobus-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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''Stattliche Jakobuskirche, urk. 1362. Ihr hohes rotes Dach beherrscht den Freitaler Kessel als Landmarke. Das Innere ist ein einfacher Emporensaal mit wunderlich verschnörkeltem Altar dessen Platte noch aus gotischer Zeit, eingebaute Kanzel. Armleuchter und Kelch von 1500 gehören zu den ältesten Stücken in sächsischen Kirchen. Berühmter Taufstein. Altes buntes Fenster. Pastorenbilder. Grabmahl des Pastors Viehweger 1637. Auf dem Friedhofe an der alten Leichenkammer das "sechsfache Tränenopfer des Pastors Opitz und seiner Gattin, geborenen Rentschin" um ihre sechs Kinder die alle in frühem Alter starben (1770) Barock. Höher oben das kleine steife Mausoleum der Familie v. Luckner aus Altfranken. Der Ort erhielt kurz nach der Reformation eine Schule.<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
 
''Stattliche Jakobuskirche, urk. 1362. Ihr hohes rotes Dach beherrscht den Freitaler Kessel als Landmarke. Das Innere ist ein einfacher Emporensaal mit wunderlich verschnörkeltem Altar dessen Platte noch aus gotischer Zeit, eingebaute Kanzel. Armleuchter und Kelch von 1500 gehören zu den ältesten Stücken in sächsischen Kirchen. Berühmter Taufstein. Altes buntes Fenster. Pastorenbilder. Grabmahl des Pastors Viehweger 1637. Auf dem Friedhofe an der alten Leichenkammer das "sechsfache Tränenopfer des Pastors Opitz und seiner Gattin, geborenen Rentschin" um ihre sechs Kinder die alle in frühem Alter starben (1770) Barock. Höher oben das kleine steife Mausoleum der Familie v. Luckner aus Altfranken. Der Ort erhielt kurz nach der Reformation eine Schule.<ref name="eckhardt">Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925</ref>
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''Ueber die Gründung der Kirche, deren Bücher bis 1606 zurückreichen, sind keine Nachrichten vorhanden. [...] In einem Jahre starben der Pfarrer Joachim Zeller, dessen Vater, 2 Schwestern, 2 Slhne und die Witwe. [...] Aus jener Zeit wird von einer in der hiesigen Kirche (am 14. Oktober 1706) vollzogenen, seltenen Taufhandlung berichtet. Sie wurde an einer 17 Jahre alten jüdischen Dirne, Jungfrau Tille aus der polnischen Stadt Brischz, von dem bei dem hiesigen Pfarrer einquartierten schwedischen Feldprediger M. Lorenz Hager vorgenommen. Taufzeugen waren sämmtliche Offiziere des in der gegend liegenden Dragonerregiments (Generalmajor Meyerfeld in Wilsdruff, Oberst Thelm, Oberleut. Löwenhaupt in [[Eckersdorf]], Major Traufetter in [[Döhlen]], die Kapitäns Graf Oxenstiern in [[Somsdorf]], Baron Kreuz in [[Zauckerode|Zauckeroda]], Baron Klipping in [[Pesterwitz]], Baron Silbersparre in Hammer. Dazu die sächsischen Cavaliere: Kammerherr v. Schönberg in Wilsdruff, Obrist v. Schmerzing, Herr v. Schrenkendorf, Herr v. Marschall aus [[Eckersdorf]].) [...] Einer Sage nach wurde von den Mauerresten [der Burg auf dem [[Burgwartsberg]] zum Theil die Pesterwitzer Kirche erbaut, während ein Bauer in Potschappel die letzten Steine zum Baue seines Thorweges verwandt haben soll (?).''<ref name="denkschrift">Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [http://digital.slub-dresden.de/id396011098 Digitale Sammlungen]</ref>
  
 
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*Deutsche Fotothek: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90061630 Jahn-Orgel mit 28 Registern, 1815 klingende Pfeifen am 3. Advent 1993 eingeweiht]
 
*Deutsche Fotothek: [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90061630 Jahn-Orgel mit 28 Registern, 1815 klingende Pfeifen am 3. Advent 1993 eingeweiht]
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Aktuelle Version vom 12. August 2015, 07:53 Uhr

Stattliche Jakobuskirche, urk. 1362. Ihr hohes rotes Dach beherrscht den Freitaler Kessel als Landmarke. Das Innere ist ein einfacher Emporensaal mit wunderlich verschnörkeltem Altar dessen Platte noch aus gotischer Zeit, eingebaute Kanzel. Armleuchter und Kelch von 1500 gehören zu den ältesten Stücken in sächsischen Kirchen. Berühmter Taufstein. Altes buntes Fenster. Pastorenbilder. Grabmahl des Pastors Viehweger 1637. Auf dem Friedhofe an der alten Leichenkammer das "sechsfache Tränenopfer des Pastors Opitz und seiner Gattin, geborenen Rentschin" um ihre sechs Kinder die alle in frühem Alter starben (1770) Barock. Höher oben das kleine steife Mausoleum der Familie v. Luckner aus Altfranken. Der Ort erhielt kurz nach der Reformation eine Schule.[1]

Ueber die Gründung der Kirche, deren Bücher bis 1606 zurückreichen, sind keine Nachrichten vorhanden. [...] In einem Jahre starben der Pfarrer Joachim Zeller, dessen Vater, 2 Schwestern, 2 Slhne und die Witwe. [...] Aus jener Zeit wird von einer in der hiesigen Kirche (am 14. Oktober 1706) vollzogenen, seltenen Taufhandlung berichtet. Sie wurde an einer 17 Jahre alten jüdischen Dirne, Jungfrau Tille aus der polnischen Stadt Brischz, von dem bei dem hiesigen Pfarrer einquartierten schwedischen Feldprediger M. Lorenz Hager vorgenommen. Taufzeugen waren sämmtliche Offiziere des in der gegend liegenden Dragonerregiments (Generalmajor Meyerfeld in Wilsdruff, Oberst Thelm, Oberleut. Löwenhaupt in Eckersdorf, Major Traufetter in Döhlen, die Kapitäns Graf Oxenstiern in Somsdorf, Baron Kreuz in Zauckeroda, Baron Klipping in Pesterwitz, Baron Silbersparre in Hammer. Dazu die sächsischen Cavaliere: Kammerherr v. Schönberg in Wilsdruff, Obrist v. Schmerzing, Herr v. Schrenkendorf, Herr v. Marschall aus Eckersdorf.) [...] Einer Sage nach wurde von den Mauerresten [der Burg auf dem Burgwartsberg zum Theil die Pesterwitzer Kirche erbaut, während ein Bauer in Potschappel die letzten Steine zum Baue seines Thorweges verwandt haben soll (?).[2]

Bilder

Quellen

  1. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
  2. Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. Digitale Sammlungen