Christuskirche

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Straße:Pestalozzistraße 6, 01705 Freital
Stadtteil:Deuben

Historisches

Die Christuskirche zu Freital-Deuben wurde als erste neuere gottesdienstliche Stätte im Plauenschen Grund errichtet. Die stürmische Entwicklung der Industrie im 19. Jahrhundert führte zu einem sprunghaften Anwachsen der Bevölkerung. Hatten die Dörfer Deuben, Niederhäslich und Schweinsdorf im Jahre 1815 zusammen ca. 400 Einwohner, so waren es im Jahr 1865 ca. 5500. Dadurch wurde für diese bis dahin zur Kirchgemeinde Döhlen gehörenden Dörfer der Bau einer eigenen Kirche und die 1874 erfolgte Bildung der selbständigen Kirchgemeinde Deuben notwendig. Die 1868-1869 erbaute Christuskirche gilt als erster eigenständiger neugotischer Kirchenbau im engeren Dresdner Raum und gehört nach dem Urteil von Fachleuten zu den bedeutendsten sächsischen Kirchenbauten ihrer Entstehungszeit. Den Entwurf dazu lieferte der erst 1867 von Wien nach Dresden gekommene junge Architekt August Pieper (1844-1891). Das Hauptportal mit einer offenen, überwölbten Vorhalle befindet sich am Nordgiebel, der durch ein großes Gruppenfenster mit gotischen Maßwerkformen gegliedert ist. Den südlichen Abschluß des hallenartigen Saalbaus bildet der polygonale Chor mit einem bemerkenswerten Kreuzrippengewölbe,verzierten Diensten und kunstvoll ausgearbeiteter Rosette als Schlußstein und einem von einem Dreipaß bekrönten Maßwerkfenster. Taufstein, Altar und Kanzel sind aus Sandstein mit Blattwerk und Säulenschaften aus Setpentin gearbeitet. Eine Besonderheit ist die offene, reich gegliederte, von der englischen Holzgotik beeinflußte Konstruktion der hölzernen Decke über dem Kirchenschiff. Sie wird von zehn schlanken Säulen und das Kirchenschiff überspannenden Querverbindern getragen.Die umlaufende hölzerne Empore mit der Orgel auf der Nordseite ruht auf zwölf Sandsteinsäulen, jede mit kunstvoll gearbeiteten Kapitellen (verschiedenes Blattwerk). Der ca. 61m hohe quadratische Turm ist dem Chor an der östlichen Seite angegliedert und in seinen unteren Geschossen durch große spitzbogige Öffnungen in den Kirchenraum einbezogen. Die Kreuzrippengewölbe der beiden Turmgeschosse werden durch Schlußsteine mit bildlichen Darstellungen(unten: das Lamm mit der Siegesfahne als Ostersymbol; oben: Pelikan mit Jungen als Symbolfür den Opfertod Christi) abgeschlossen. Die 1869-1871 erbaute klangvolle Orgel ist ein Werk der Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich, hat aber später einige Umbauten erfahren. Das 1869 gestiftete Altargemälde ("Christus in Gethsemane")des Dresdner Malers Christian Friedrich Gonne(1813-1906) befindet sich seit 1962 in der Sakristei. Bei einer umfassenden Innenerneuerung erhielt die Kirche 1893 farbige Bleiglasfenster. Das Mittelfenster des Chorraumes zeigt die Kreuzigung Christi(von dem 1835 geborenen Dresdner Künstler Karl Bartling). Bei einer 1962 durchgeführten Innenerneuerung wurden das mittlere Chorfenster von innen zugesetzt und der neugotische Altaraufsatz entfernt. Die Wände erhielten einen weißen Anstrich. Nachdem jahrzehntelange Bemühungen um die Reparatur des schadhaften Kirchendachs erfolglos geblieben waren, führte der inzwischen festgestellte Befall mit echtem Hausschwamm und vor allem die akute Einsturzgefahr des Turms 1986 zur bauaufsichtlichen Sperrung der Kirche. Unter erheblichen Schwierigkeiten konnte 1988 die Standfestigkeit des Turms wiederhergestellt und anschließend mit den zur Zeit noch andauernden Sanierungsarbeiten an der Kirche begonnen werden. [1]


Gegenüber [vom Rathaus Deuben ] führt die Straße zum Kirchviertel. Eine Kapelle von 1541 ist zur Christuskirche geworden, der größten Freitals mit 1100 Sitzplätzen und 61 Meter hohem Turm. Gotische Formen, seltsam überladene Turmhaube.[2]

Bilder

Quellennachweise

  1. Sakrale Bauten in Freital,Pesterwitz und Bannewitz
  2. Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925