Burgk

Aus Stadtwiki Freital
Version vom 27. Oktober 2015, 11:16 Uhr von Peter Pfitzenreiter (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Talfalte von Burgk, urkundlich 1350, weit verstreut zwischen Zschiedge und Windberg, liegt nicht so offen wie die von Birkigt. Eine Rippe zieht von oben herein. Dadurch ist das ehemalige Dorf Burgk, urkundlich 1339/1349, seltsam versteckt und gewunden, so daß man seine Größe erst erkennt, wenn man es von unten bis oben durchwandert hat. Groß-, Klein, Neuburgk und Zschiedge bildeten schon seit längerem eine Gemeinde, ehe sie Ortsteil von Freital wurden. Der Name Burgk soll sorbisch sein. Allerdings trägt der nahe windberg oben Kiefern, aber der Eindruck des Buchenwaldes, der die Hänge bedeckt, überwiegt. Die Lage des Ortsteils unter dem Buchenhang ist prächtig. [...] Links, jetzt Wohnhaus, stand der Wilhelminenschacht. Hier wurde 1828 in unserer Gegend das erste Leuchtgas erzeugt, nur ein Freiberger Schacht war in Sachsen darin vorausgegangen. An die Beleuchtung des Schachtes war die des Dorfes angeschlossen. [...] Eine Arbeitersiedlung, Kleinburgk, entstand, Einfamilienhäuschen mit Garten. So wurde damals schon ein gedanke ausgeführt, der erst in unserer Zeit zur vollen Geltung gekommen ist.[1]

Name

Der Name Burgk soll sorbisch sein und bedeutet Föhre und wurde urkundlich erstmalig 1350 erwähnt.[1]

Slavischer Ursprung aus dem Wort "Boragk" (Bor=Nadelwald) möglich, was mit Fichten- oder Tannenheim übersetzt werden kann. Für die Ableitung spricht die urkundliche Form "Borgk" und eines Rüdigers von Borgk im 13. Jahrhundert.[2]

Geschichte

  • seit 01.11.1838 besitzt Kleinburgk eine eigene Schule, welche auch von Kindern aus Neuburgk und Zschiedge besuchen[2]

Großburgk [...] ist der Hauptort der Freiherrlich von Burgk'schen Steinkohlenwerke, der Sitz ihrer Verwaltung und der Wohnort des verdienstvollen Besitzers derselben, des Freiherrn Dathe v. Burgk. Die Bedeutung, welche der Ort infolge hiervon gewonnen, verräth sich schon in seinem Aeußeren: ein herrschaftliches Schloss mit schönem Garten, ein großes "Huthaus", in welchem sich nach alter Sitte die anfahrenden Bergleute zu Gesang und Gebet versammeln, ausgedehnte Schachtgebäude und zahlreiche freundliche Privathäuser lassen ahnen, was hier die unterirdische Schatzkammer geboten. Dem Manne, mit dessen Namen Burgk's Aufblühen und sein Wohlstand eng verknüpft sind, dem Freiherrn v. Burgk, verdanken zugleich die Bewohner die Begründung und Erhaltung einer öffentlichen Gasbeleuchtung und zwar schon zu seiner Zeit (seit 1828 der v. Burgk'schen Werkgebäude und seit 1847 der Straße, als selbst größere Städte sich einer solchen noch nicht rühmen konnten. Burgk war das erste Dorf Deutschlands, das seine Gebäude und Straßen mit dem hellen, strahlenden Lichte der Gasflammen erleuchtete. Wenn die Döhlner Kirchenbücher des vorigen Jahrhunderts häufig die Angabe "aufn Schiefer-Hauffen" enthalten, so bezeichnet dieser Namen, der noch heutiges Tages in Gebrauch ist, den unteren Theil von Burgk, in dessen Nähe die dort zu Tage ausstreichende Schieferkohle schon damals abgebaut wurde. [...] Bereits im vorigen Jahrh. zeichneten sich Burgk's Bewohner, ebenso wie die von Zschiedge, durch die Anlage und Pflege zahlreicher Baumschulen aus, welche die auf sie gewandte Mühe durch niht unbedträchtlichen Gewinn lohnten. [...] Wir verlassen den Windberg, nachdem wir uns noch an seiner reizenden Aussicht geweidet haben, und wandern auf der Burgker Kohlenstraße hinab ins Thal. An der Stelle, wo diese in die Dresden-Tharander Chaussee mündet, bemerken wir die sogen. rothen Häuser: die rothe Mühle und die rothe Schenke.[2]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Kleinburgk

1834 166 Einwohner, 1869 298 Einwohner[2]

Großburgk

1834 841 Einwohner, 1869 1160 Einwohner[2]

Bilder

Quellen

  1. 1,0 1,1 Fritz Eckhardt: Führer durch Freital und den Plauenschen Grund. Verkehrsverein Plauenscher Grund, 1925
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Denkschrift des Vereins zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse im Plauenschen Grunde zur Feier seines 25jährigen Bestehens am 24. Februar 1869. [Digitale Sammlungen]